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Pflicht (Landflucht)

Ich bin kein Held, ich bin voll Tadel,

bin weder Ritter, noch von Adel. Mein Körper ist gespickt von Narben, die dir erzähl'n, wie Menschen starben. Hab' Augen, lang verlor'n ihr Glanz, kein Funkeln, keine Resonanz.

Ich bin kein Mann der großen Worte, ich bin nur Garde, die Eskorte. Kein Gott mich lenkt, mein Herr ist golden, lass Worten sofort Taten folgen. Mein Körper diene dir als Schild. Ich schütze dich vor Mensch und Wild.

Schlag ein, lass deine Zweifel steh'n - lass uns diesen Vertrag eingeh'n.

Komm mit mir, nimm meine Hand: ich führ dich weg aus diesem Land. Das Land, das keinen Frieden kennt; das Land, das dich den Lügner nennt. Das Land, das selbst nie Wahrheit spricht; das Land, das deinen Schmerz vergisst; ein Land ohne Zuversicht: Dein Schutz ist meine Pflicht.

Ich bin dein Schwert aus Fleisch und Blut, beherrsch mein Handwerk viel zu gut. Auf dein Geheiß bereit ich Ende: brech' durch Knochen und durch Wände. Lass' all deine Sorgen laufen: mein Gewissen kann man kaufen.

Ich bin kein Mensch, bin nur sein Schatten, ich teil mein Anseh'n mit den Ratten. Ich diente in so vielen Heeren, Kein Kranz mir dankt, und keine Ähren. Ich kümmer mich um jeden Dreck - dies ist mein Leben; ist mein Zweck.

Schlag ein, lass deine Zweifel steh'n - lass uns diesen Vertrag eingeh'n.

Komm mit mir, nimm meine Hand: ich führ dich weg aus diesem Land. Das Land, das keinen Frieden kennt; das Land, das dich den Lügner nennt. Das Land, das selbst nie Wahrheit spricht; das Land, das deinen Schmerz vergisst; ein Land ohne Zuversicht: Dein Schutz ist meine Pflicht.

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