top of page

Pirates of the Caribbean - Salazars Rache

Zum fünften Mal sticht Johnny Depp in der Rolle des Jack Sparrow – Autsch! Ja, tut mir Leid – CAPTAIN Jack Sparrow in die karibische See. Glücklicherweise hat Disney sich davon abgewand, eine Vorgeschichte zu erzählen, wie es aktuell ja gefühlt jedes zweite Franchise macht, folglich dürfen wir uns mit allem Wissen rüsten, welches wir in den vergangenen vier Filmen vermittelt bekommen haben.

Einundzwanzig Jahre sind seit dem Ende von Teil 3 vergangen (und dank des Films haben wir erfahren, dass Teil 4 demnach 16 Jahre nach Teil 3 spielen muss), Henry Turner – Wills und Elizabeths Sohn – ist zu einem stattlichen Mann geworden und hat bei der britischen Marine angeheuert. Seine Verbundenheit mit dem Meer und sein Wissensdurst nach Seelegenden sind aber mehr Fluch als Segen.

Als sein Schiff droht, in das verwunschene Teufelsdreieck zu segeln und er versucht, den Kapitän davon abzubringen, wird er wegen Hochverrat festgenommen. Dummerweise hatte er Recht – und das Schiff wird vom Geisterpiratenjäger Salazar gekapert und versenkt. Lediglich Henry darf überleben – aber nur, wenn er Jack Sparrow an Salazar ausliefert.

Ich bin ohne große Erwartungen an den Film herangegangen, um das vornweg zu sagen. Die Fluch-der-Karibik-Reihe war für mich schon immer ein wunderbarer Zeitvertreib, bei dem man sich zurücklehnen und abschalten konnte, ohne dabei an Reizüberflutung ala Michael Bay oder Langeweile zu verenden. Die Geschichte ist nett erzählt, es gibt zwar kaum wirkliche Höhepunkte, dafür aber auch nur wenige Längen, die das Erlebnis trüben.

Ich habe mich auf ein Widersehen mit alten Charakteren wie eben Jack, Gibbs und Barbossa gefreut (und Affen-Jack), aber auch die neuen Charaktere konnten durchaus überzeugen, auch wenn die Entwicklung zwischen Henry und Carina nun mal typisch Disney war. Auch die Cameos von William Turner und Jack #3 (ein richtiger Brüller!) waren sehr gut in Szene gesetzt.

Vor allem am Anfang des Films dominiert der Slapstick-Humor und die feisten Sprüche eines sehr sehr betrunkenen Jack Sparrows den Film und retteten die Geschichte bis zu dem Punkt, an dem sie anfing, spannend zu werden. Ab der zweiten Hälfte wurde der Humor zurückgefahren und die Action in den Mittelpunkt gerückt. Dadurch wurden die knapp 130 Minuten Spielzeit keinesfalls zu lang – um genau zu sein, fand ich die Spiellänge perfekt (auch wenn unser Kino lächerlicherweise den Film mit einer Pause unterbrochen hat).

Großes Lob dabei an Javier Bardem (Salazar) und Geoffrey Rush (Barbossa), deren schauspielerische Leistung die gesamte zweite Hälfte des Filmes getragen und damit sogar Johnny Depp in den Schatten gestellt haben.

Optisch war der Film natürlich wieder sehr hochwertig. Die Kulissen wirkten authentisch, obwohl man weiß, dass 90% davon im Studio entstanden sind. Das 3D war in Ordnung, hat mich nicht vom Stuhl gehauen, habe aber auch schon deutlich schlechteres erlebt. Musikalisch war ich nicht beeindruckt, aber natürlich freut man sich immer wieder, das bekannte I am a pirate zu hören, diesmal auch in einigen Variationen.

Mit Pirates of the Caribbean – Salazars Rache (weiß irgendjemand, warum man sich von Fluch der Karibik distanziert hat? Ich mochte den deutschen Titel) gelingt Disney definitiv kein großer Durchbruch, aber der Film ist grund solide für jeden, der Piraten, Johnny Depp und eben dieses Franchise mag. Der Film bietet zwei Stunden leichte und jugendgerechte Unterhaltung (FSK6 ist vielleicht ein wenig großzügig beim Rating, wenn man die anzüglichen Witze bedenkt), die zwar nicht ewig im Kopf bleiben wird, aber dafür einige schwerwiegende Fehler des Vorgängers ausbügelt und – um mich der maritimen Sprache zu bedienen – das Franchise wieder in richtige Fahrwasser lenkt.

8/10 Punkten

P.S.: Bleibt bis zum Ende sitzen! Disney wirft wieder mit Post-Credit-Scenes um sich!

bottom of page